Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
B: 124 cm H: 300 cm
Datierung
Inventarnummer
H 568 - 92
Schlagworte
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Beschreibung
Die Kunst des Leipziger Malers und Objektkünstlers Frieder Heinze eröffnet uns seit den ausgehenden 1970er Jahren eine reiche Figurenwelt, die sich sowohl aus der Bildsprache ferner Kulturen als auch aus seinem eigenen fantastischen Ideenkosmos speist. Sein imposantes Rollo – mit einer Fläche von 300 x 124 cm das weitaus größte Exemplar aus der Sammlung des BLMK – greift in Anlehnung an traditionell südamerikanische Kulturen das Traumhafte und Magisch-Rituelle auf. Neben Tieren wie einer Schlange oder Schnecke lassen sich skurrile Fabelwesen und mystisch aufgeladene Symbole entdecken. Ähnlich wie ägyptische Hieroglyphen wurden die Ideogramme an- und untereinander gereiht und flächig auf den Bildgrund gemalt.
Frieder Heinze gehörte zu jenen Akteuren in der DDR, die sich durch die Beteiligung am offiziellen Kunstbetrieb künstlerische Freiräume erkämpften. Als ehemaliger Meisterschüler von Werner Tübke und Bernhard Heisig sowie als Vorstandsmitglied der Bezirksabteilung des staatlichen Künstlerverbandes war er bei wichtigen Ausstellungen der DDR vertreten. Mit seinen Werken aber setzte er sich über die Doktrin des Sozialistischen Realismus hinweg. Nicht zuletzt verantwortete Frieder Heinze auch den in Eigenregie organisierten 1. Leipziger Herbstsalon von 1984 mit, der einer breiten Öffentlichkeit die Vielfalt nonkonformer Kunst aufzeigte und damit einem regelrechten Staatsstreich nahekam.
Caroline Kühne, 2021
Frieder Heinze gehörte zu jenen Akteuren in der DDR, die sich durch die Beteiligung am offiziellen Kunstbetrieb künstlerische Freiräume erkämpften. Als ehemaliger Meisterschüler von Werner Tübke und Bernhard Heisig sowie als Vorstandsmitglied der Bezirksabteilung des staatlichen Künstlerverbandes war er bei wichtigen Ausstellungen der DDR vertreten. Mit seinen Werken aber setzte er sich über die Doktrin des Sozialistischen Realismus hinweg. Nicht zuletzt verantwortete Frieder Heinze auch den in Eigenregie organisierten 1. Leipziger Herbstsalon von 1984 mit, der einer breiten Öffentlichkeit die Vielfalt nonkonformer Kunst aufzeigte und damit einem regelrechten Staatsstreich nahekam.
Caroline Kühne, 2021
Beschriftung
sign. u. dat. r. u.: H. 88; bez. l. u.: EIN ENDE; bez., sign. u. dat. verso u.: FÜR "AMERICA LATINA" "EIN ENDE" Heinze 8.8.88
Bildrechte
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023