Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
B: 150 cm
Datierung
Inventarnummer
H 562 - 93
Schlagworte
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Beschreibung
Es zischt, kracht und pocht. Alles ist in Bewegung. Hier eine Gruppe mit Presslufthammer, da eine Figur beim Zusammenfegen von Gerümpel. Während derweil Baumasse in einem Mischer angerührt wird, sind woanders zwei Speerträger auf der Jagd und ein anderer wiederum bei den letzten Zügen einer entstehenden Unterkunft. Die Szenerie scheint von den flinken Bewegungen der Figuren und den rhythmischen Klängen der Werkzeuge dominiert zu sein. Jeder hat seinen Platz, alle haben eine Funktion. Das unbetitelte Faltrollo des Dresdner Malers und Grafikers Wolfgang Smy zählt zu den früheren Zeugnissen der Rollo-Kunst in der DDR. Im Jahr 1985 entstanden, war es Teil der progressiven „Intermedia I“ im Clubhaus Coswig. Auch wenn er eigenen Angaben zufolge die Eigenheiten des Faltrollos im Malprozess nicht berücksichtigte, sei die Auseinandersetzung mit dem Material nicht weniger anregend gewesen:
„ […] (Ich) fand aber das Zick-Zack der Papierfaltungen inspirierend. Wenn Sie das Rollo öffnen ‚knitter de knatter‘ macht es in der Sekunde 70 Wendungen und Richtungsänderungen. Ein Licht- und Schattenspiel offenbart sich.“ (Smy, 2021)
Das Faltrollo zeigt sehr anschaulich, was den Künstler bis heute beschäftigt: Das Miteinander, Nebeneinander und nicht selten auch das Konkurrieren von Menschen innerhalb einer Gruppe. Ob in Badehäusern, beim Musizieren oder auf der Baustelle – Wolfgang Smy spielt mit dem Thema des gesellschaftlichen Zusammenlebens und -arbeitens in Form von arrangierten, formelhaft aufgefassten Figurengruppen, die je nach Größe zu regelrechten Mustern und Rastern heranwachsen. Sowohl die abstrahierten Körper, die in ihrer Anordnung ägyptischen Hieroglyphen ähneln, als auch die schroffen Farbkontraste erinnern an die Formensprache der Expressionisten der Vorkriegszeit, von der sich Smy schon in seinen frühen Studienjahren inspirieren ließ.
Caroline Kühne, 2021
Literatur und Korrespondenzen:
E-Mail von Wolfgang Smy vom 29. März 2021.
„ […] (Ich) fand aber das Zick-Zack der Papierfaltungen inspirierend. Wenn Sie das Rollo öffnen ‚knitter de knatter‘ macht es in der Sekunde 70 Wendungen und Richtungsänderungen. Ein Licht- und Schattenspiel offenbart sich.“ (Smy, 2021)
Das Faltrollo zeigt sehr anschaulich, was den Künstler bis heute beschäftigt: Das Miteinander, Nebeneinander und nicht selten auch das Konkurrieren von Menschen innerhalb einer Gruppe. Ob in Badehäusern, beim Musizieren oder auf der Baustelle – Wolfgang Smy spielt mit dem Thema des gesellschaftlichen Zusammenlebens und -arbeitens in Form von arrangierten, formelhaft aufgefassten Figurengruppen, die je nach Größe zu regelrechten Mustern und Rastern heranwachsen. Sowohl die abstrahierten Körper, die in ihrer Anordnung ägyptischen Hieroglyphen ähneln, als auch die schroffen Farbkontraste erinnern an die Formensprache der Expressionisten der Vorkriegszeit, von der sich Smy schon in seinen frühen Studienjahren inspirieren ließ.
Caroline Kühne, 2021
Literatur und Korrespondenzen:
E-Mail von Wolfgang Smy vom 29. März 2021.
Bildrechte
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