Bild des Elementes mit der Inventarnummer H 573 - 95
Freier Zugang – Rechte vorbehalten
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
B: 140 cm H: 221 cm
Datierung
Inventarnummer
H 573 - 95
Schlagworte
Mehr zu diesem Werk
Beschreibung
Wie bei den meisten Künstler*innen der DDR begann auch Jörg Sonntags Auseinandersetzung mit dem Faltrollo im Jahr 1985, als Christoph Tannert zum intermedialen Spektakel am ersten Juni-Wochenende nach Coswig lud. Ergebnis war eine Installation mit über 40 Faltrollos von Künstler*innen aus dem Dresdner Raum. Jörg Sonntag war mit seinem „Sonnenuntergang“ vertreten, der sich mit pastosem Farbauftrag über eine Fläche von 2,2 x 1,4 Metern erstreckt. Die untergehende Abendsonne ist jedoch lediglich im Spiegelbild einer vibrierenden Wasseroberfläche erkennbar. Im Kontrast zu den umgebenden Gelb- und Blautönen wirken die blutroten Strahlen noch intensiver, noch feuriger. Der Eindruck einer flirrenden Hitze wird einmal mehr durch die zerlaufenden Farben im Zentrum des Bildes verstärkt.
Dass das vorliegende Rollo keine Faltungen aufweist, deutet darauf hin, dass es im geglätteten Zustand und zusätzlich mit dicken Farbschichten bemalt wurde. Retrospektiv bewertet der Künstler seinen Umgang mit dem Medium und dessen Eigenheiten als undifferenziert:

„Das Material hat mich damals nur als Bildträger interessiert und so habe ich die Rollos auch verwendet. Auf die Tatsache der Faltungen bin ich nicht wirklich eingegangen, was ich im Nachhinein eigentlich schade finde, aber in der Zeit waren es dann eher Wandgestaltungen für das Medienereignis […]“. (Sonntag, 2021)

Caroline Kühne, 2021

Literatur und Korrespondenz:
E-Mail von Jörg Sonntag vom 17. März 2021.
Beschriftung
monogrammiert. u. r.: J.S.; bez. u. sign. verso u.: Für M. Kapinos "Sonnenuntergang" J. Sonntag
Bildrechte
© Jörg Sonntag