Rauch über'm Wigwam, zu: Aus goldigen Zeiten
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
B: 120,7 cm H: 200 cm
Datierung
Inventarnummer
H 565 - 92
Schlagworte
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Beschreibung
Nachdem sich Jörg Sonntag erstmals im Rahmen der „Intermedia I“ mit dem Faltrollo künstlerisch auseinandersetzte, kehrte er zwischenzeitlich immer wieder zu jenem papiernen Bildträger zurück. Für die erste Rollo-Ausstellung in den Räumen der Cottbuser Schlosskirche schuf der Künstler die vorliegende Arbeit, die Teil seines in den 1980er Jahren begonnenen Projekts „Goldige Zeiten“ ist. „Rauch über’m Wigwam“, wie es der Künstler im oberen Rollobereich handschriftlich ankündigt, verteilt sich in schwarzen und bläulichen Schwaden in der Atmosphäre. Dem heftigen Gestus des Pinselstrichs in der Bildung der Nebelwolken steht die reduzierte Form des Wigwams gegenüber. Die Oberfläche des Faltrollos wurde mit Goldbronze bearbeitet, das wie strahlendes, warmes Licht hinter den dunklen Rauchschwaden hervorscheint. Mit dem Titel „Rauch über’m Wigwam“ setzt der Künstler das Faltrollo in den Kontext der Entdeckungsreisen Christoph Kolumbus’ nach Amerika, den nachfolgenden Kolonialisierungen und der Versklavung der indigenen Bevölkerung. Die immerwährende Gier nach dem kostbaren Edelmetall und die damit verbundenen Verheißungen werden in Jörg Sonntags „Goldigen Zeit“ unweigerlich zum Thema. Dem Streben des Menschen nach Ewigkeit, Macht und Vollkommenheit begegnet er ironisch und anklagend zugleich (Sonntag, 1988).
Caroline Kühne, 2021
Literatur und Korrespondenz:
Brief von Jörg Sonntag an Jörg Sperling vom 29. September 1988.
Caroline Kühne, 2021
Literatur und Korrespondenz:
Brief von Jörg Sonntag an Jörg Sperling vom 29. September 1988.
Beschriftung
bez. u. dat. o.: Rauch über'm Wigwam / 17. VII. 1987
Bildrechte
© Jörg Sonntag