o. T. [Triptychon]
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
B: 222,5 cm H: 210 cm
Datierung
Inventarnummer
GH 26 - 2021
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Beschreibung
Der Cottbuser Künstler Matthias Körner spielte für die Ausbreitung und Sichtbarmachung des Faltrollo-Phänomens eine ganz wesentliche Rolle. So schuf er nicht nur eine Vielzahl an Arbeiten auf jenem Bildträger, sondern war auch selbst an der Konzeption der ersten Cottbuser Rollo-Ausstellungen beteiligt. Damals als Hausmeister in der von der Stadtmission genutzten Schlosskirche tätig, schöpfte er die verbliebenen Freiräume aus, die der Kirche zu DDR-Zeiten zuteil kam und organisierte kurzfristig eine Schau mit etwa 30 großformatigen Rollos. Er holte sich Hans Scheuerecker zur Hilfe, der seinerseits ein breites Netzwerk von Künstler*innen außerhalb des offiziellen Kunstbetriebs mitbrachte. Die Hängung der Faltrollos in der einschiffigen Schlosskirche sei stark diskutiert und nach formalen Gesichtspunkten entschieden worden (Körner, 2021). Im unteren Bereich der Kanzel wurde Körners Triptychon angebracht, welches er eigens für die Ausstellung „Bemalte Faltrollos (2)“ gestaltete. Anklänge an den Expressionismus Max Beckmanns sind hier unverkennbar. Dargestellt sind Reisende in einem Wagenabteil, die in ihren Zeitungen vertieft sind oder aus den Zugfenstern auf die vorüberziehende Landschaft blicken. Zuweilen meint man, einen Stasi-Spitzel hinter der linken Wagentür entdecken zu können. Mit der Präsentation des dreigeteilten Faltrollos im sakralen Raum wird das Sujet merklich erhöht.
Caroline Kühne, 2021
Korrespondenz und Literatur:
Gespräch mit Matthias Körner am 8. Juni 2021.
Caroline Kühne, 2021
Korrespondenz und Literatur:
Gespräch mit Matthias Körner am 8. Juni 2021.
Beschriftung
sign. u. dat. u. r.: Körner 88
Bildrechte
© Matthias Körner